Ausstellungsbeitrag von usarch: Quid pro quo. Deutscher Pavillon Venedig 2014
Der Pavillon in seiner heutigen Figur kommt über den Zeitpunkt seiner vormaligen Neugestaltung nicht hinaus. In Anmutung und Ausdruck konserviert er lediglich einige Voraussetzungen seines Zustandekommens – nicht mehr, nichts Generelles, nichts Verallgemeinerbares, nichts Zeitloses. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, verwiese der Bau allein auf sich selbst, auf seine Architektur. Doch der sinnliche Eindruck führt unmittelbar zu einem intellektuellen Dialog: Die Wahrnehmung der Form leitet zur Konfrontation mit ihrer Geschichte, löst Assoziationen und Imaginationen in einer Dichte aus, die das Bauwerk hinter Vorstellungen und Assoziationen verschwinden lassen. Erfüllt er damit bereits einen Zweck? Nicht nur Kuratoren und Aussteller sind von dieser assoziativen Wirkung betroffen, auch Besucher der jeweiligen Ausstellung im Pavillon zeigen sich mehr oder weniger eingenommen oder gar herausgefordert. Im Deutschen Pavillon hat der Veranstalter zweifelsohne mit einer „Einstimmung“ seiner Gäste zu rechnen. Kann der Bau unter dieser reflexiven Bindung seinen eigentlichen Zweck erfüllen? Oder ist erst diese Bindung das, was den Pavillon als angemessenen Ausstellungsort auszeichnet? [...]
Titel: this is modern, Deutsche Werkbund Ausstellung Venedig 2014
Jahr: 2014