Die starke Setzung dieses Wohngebäudes mit seinen Rundbogenfenstern polarisiert die Besucher. Anleihen an den italienischen Razionalismo (wie den Palazzo della Civiltà del Lavoro) werden ebenso beschrieben wie solche an antike Aquädukte. Das Gebäude wird als kraftvoll, klausurhaft und „spooky“ empfunden.
Die Architektur exerziert eine klare Haltung durch, die sich aus der Ablehnung der optimal nach dem Son-nenstand ausgerichteten Zeilenbauten der klassischen Moderne speist, die sich als unstädtisches, unräum-liches Konstrukt erwiesen haben. Dagegen setzt der Entwurf eine Blockrandbebauung mit einer Vielzahl kleiner Wohnungen um einen internen Hof herum, die dazu geeignet ist, die städtische Idee der Mitte abzubilden. Das Gebäude wird durch einen Riegel mit gemeinschaftlichen Räumen in zwei Teile geteilt. Die Wohnungen werden über ein Vestibül erschlossen und verfügen über Küche und Bad. Alle Wohnungen sind hofseitig von Laubengängen aus zu betreten. Die Wohnräume selbst wenden sich den Außenfassaden zu, so dass der Raum des Einzelnen, an der Peripherie des Hauses gelegen, den Kontrapunkt des zentralen Raums der Gemeinschaft darstellt. (Jury)
Titel: Nike BDA-Architekturpreis 2019, ROM.HOF - Studentischer Wohnhof auf der Shortlist: Nike für Symbolik
Jahr: 2019